In unserem ersten Teil zu „PRINT IS DEAD – LONG LIVE PRINT” haben wir darüber berichtet, dass Print mehr reizt, mehr fordert, aber auch mehr zurück gibt als die digitalen Medien. Das Gedruckte entwickelt sich immer mehr zum Premiummedium. Doch was kann Papier alles? Welche Veredelungen gibt es und wie rechtfertigt man Qualität in Zeiten von Online- und Dumbing-Druckereien?
Blicken wir noch einmal zurück auf das diesjährige W&V Future Summit Print 2017:
Billig, billiger, Onlinedruckerei
Die Druckindustrie hat sich in den letzten 10 Jahren stark verändert. War es früher noch üblich mit einer traditionellen Druckerei zusammenzuarbeiten, fällt heute die Wahl oft auf einen der Onlinegiganten wie Flyeralarm oder diedruckerei.de.
Der Preis schlägt eben doch oft Argumente wie Service und Qualität. Bei Kunden mit kleinem Budget ist diese Entscheidung auch verständlich. Bekommt man doch 1000 Flyer für rund 30 € brutto. Welche lokal ansässige Druckerei könnte diesen Preis wohl toppen oder zumindest gleichziehen? Keine!
Aber überzeugt „billig” auch die Konsumenten?
Für viele kleine Unternehmen ist der Preis ein ausschlaggebendes Argument, doch kann man die Gesellschaft mit einfachen Printprodukten heutzutage nicht mehr begeistern. Bestätigen lässt sich diese These zum Beispiel mit der Eye-Tracking-Methode. Mit speziell angefertigten Brillen lassen sich die Augenbewegungen des Probanden messen und anschließend in Heatmaps oder Gazeplots auswerten. In den meisten Fällen schaut das Auge zuerst auf Bilder und anschließend auf veredelte Elemente. Mit der Veredelung allein gewinnt man die Zielgruppe aber noch nicht für sich. Das Gesamtpaket aus Papier, Veredelung, Farben, Bildsprache und Inhalt zählt und muss perfekt aufeinander abgestimmt sein.
Ihr wollt wissen welches Papier oder welche Veredelung für euch am Besten ist? Dann ruft uns an (09151-730770) wir beraten euch, zusammen mit unseren Partnern aus der Druckindustrie. Ihr habt noch keinen Bedarf? Dann lest demnächst unseren Blogbeitrag über „Die richtige Materialauswahl für Printmedien”.
All Eyes on Packaging
Denn Packaging macht die Marke aus, oder kannst du eine handelsüblich OSRAM LED-Lampe von Philips LED-Lampen unterscheiden, wenn diese ohne Verpackung vor dir liegen? Definitiv nicht. Branding und damit die Verpackung ist der Mehrwert für Markenartikel. Aber wie sollte sie sein?
- SMART: Einfach zu bedienen, mit einem auffälligen Layout
- INTELLIGENT: z. B. mit Diebstahlschutz
- ACTIVE: Die Verpackung sollte dem Konsumenten die Möglichkeit bieten das Produkt noch vor Ort zu erkunden und gegebenenfalls zu testen (z. B. LED-Lampen vergleichen) und ihn so zur Aktion und schlussendlich zum Kauf bewegen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist es mit der Verpackung einen Mehrwert zu generieren. True Fruits oder Störtebeker sind gute Beispiele. So lässt sich aus den Smoothiegläsern im Handumdrehen eine Trinkflasche oder Gewürzstreuer basteln. Störtebeker (in Kooperation mit OSRAM) geht noch einen Schritt weiter: Eine der Elbphilharmonie nachempfundene Kunststoffhaube verpackt ein Dreiteiliges Störtebeker Geschenkset und kann dann durch LED-Lampen sogar beleuchtet werden.
Wir sind absolut begeistert und finden, dass das Packaging völlig verdient den Deutschen Verpackungspreis 2017 gewonnen haben!
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Wenn man jetzt noch den Verpackungsbereich mit der digitalen Welt verbinden kann, ist die Win-win-Situation perfekt. Augmented Reality (kurz: AR, bekannt z. B. aus der App Pokemon Go) ist auf dem besten Weg diese Verbindung herzustellen. Verbraucher können dank dieser Entwicklung, zukünftig ohne lästige QR-Code-App, weitere Produktinformationen abrufen. Besonders im LEH-Bereich ist das ein großer Vorteil. Somit können z. B. Allergiker sich innerhalb weniger Sekunden über die Inhaltsstoffe der Lebensmittel informieren.
The Comeback
Konzerne wie Ferrero und P&G setzen wieder vermehrt auf Print. So wurde 2017 wieder mehr Werbebudget in Printmedien investiert als die Jahre zuvor. Auch Huawei, der chinesische Smartphone-Produzent aus Shenzen, setzt in Deutschland auf Printanzeigen. Grund hierfür ist das Vertrauen der Deutschen in Printanzeigen beziehungsweise Informationen. 18 Minuten setzt sich der Konsument im Durchschnitt mit Produktqualität, Tests und Research auseinander. Testberichte sind oftmals Grundstein für die Kaufentscheidung.
Unser Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass Print sich im „zweiten Frühling” befindet: Konzerne, Druckereien und Werbetreibende bringen das Medium wieder voran. Qualität muss wieder vor Quantität stehen und der Service von Druckereien und Agenturen geschätzt und finanziell auch entsprechend entlohnt werden. Die Aufgabe für die Zukunft ist Print- und Online möglichst einfach und smart zu verknüpfen.
Wir werden auch 2018 den Summit besuchen und uns von den Veränderungen innerhalb eines Jahres überraschen lassen.
Text: Enrico , Anne